Unser

Konzept

Unser Bildungsauftrag nach den 10 Bildungsbereichen

Im Rahmen der 2010 für das Land NRW eingeführten Bildungsgrundsätze orientiert sich unsere tägliche Arbeit und wir versuchen jedem Kind zu ermöglichen, zu einer selbstständigen, offenen und freien Person heranzuwachsen.

  1. Bewegung
  2. Körper, Gesundheit und Ernährung
  3. Sprache und Kommunikation
  4. Soziale und (inter-)kulturelle Bildung
  5. Musisch-ästhetische Bildung
  6. Religion und Ethik
  7. Mathematische Bildung
  8. Naturwissenschaftlich-technische Bildung
  9. Ökologische Bildung
  10. Medien
Spielzimmer06

Die Sprache ist für uns alle neben der Gestik eines der wichtigsten Kommunikationsmittel. Wir, die wir die Sprache schon erlernt haben, können uns gar nicht mehr vorstellen ohne dieses Kommunikationsmittel unsere Gefühle, Erwartungen, Sorgen, und vielleicht auch alltägliche Dinge mit einem anderen Menschen zu teilen. Wir sind darauf angewiesen alle die gleiche Sprache zu sprechen um uns miteinander zu verständigen. Kindern steht diese Fähigkeit im ersten Lebensjahr nur eingeschränkt zur Verfügung. Sie sind ganz am Beginn der Entdeckung ihrer Sprache. Für uns ist wichtig, sie darin zu unterstützen und zu fördern, ihren Sprachschatz zu erweitern, damit sie ihren Bedürfnissen Ausdruck verleihen können, ohne auf Gestik oder Mimik zurückgreifen zu müssen. In unserer Arbeit schauen wir auch schon mit den ganz „Kleinen“ Bilderbücher an und benennen Gegenstände immer wieder. Wir sprechen ganz viel mit ihnen, auch wenn sie noch nicht verbal antworten können. Durch die altersgemischte Gruppe, sind auch immer einige Kinder dabei, die in ihrer Spracheentwicklung schon sehr weit fortgeschritten sind. Davon profitiert die gesamte Gruppe. Die Kinder lieben Fingerspiele, Kniereiter und haben große Freude gemeinsam zu singen. Die Spracheentwicklung kann man in fast jeder Alltagssituation fördern. Gerade auch für Kinder mit Migrationshintergrund ist es eine große Freiheit, wenn sie unsere Sprache erlernen und sie sich mitteilen können, denn wie man so schön sagt: „Sprache verbindet!“

Die Bewegung ist ein weiterer für uns sehr wichtiger Bildungsbereich. Jedes Kind und jeder Mensch hat den Drang sich zu bewegen. Kinder entdecken „die Welt“ auch durch Bewegung. Sich Drehen, Robben, Krabbeln, Laufen, Hüpfen und später auch das Rennen und Toben, sind Fähigkeiten, die es dem Kind ermöglichen ihre Umgebung zu erkunden und eigene körperliche Grenzen zu erfahren und wahrzunehmen. Für uns ist die Bewegung eigentlich das Zentrum aller Bildungsbereiche.  Wir geben den Kindern bei uns in der Tagespflege zahlreiche Möglichkeiten motorisch zu wachsen und sich zu probieren. Im Innenbereich bietet das Bällebad ganz vielfältige Möglichkeiten für alle Altersgruppen.  Hier kann getobt, gespielt, geruht werden aber auch Rollenspiele finden hier ihre Umsetzung. Ebenso haben wir Lauflernwagen oder auch Rutsche Autos, die den Kindern für Wettrennen und Rollenspiele zur Verfügung stehen. Bewegung ist ganz individuell und wichtig ist, dass sie Freude macht. 

Es gibt auch hier ganz viele Möglichkeiten die „kleine“ Bewegung zu fördern. Wir kneten, basteln, kleistern, kochen, backen, schütten, malen und sind immer voller Tatendrang.  Unser Spielplatz und der Garten bietet den Kindern vielfältige Möglichkeiten die motorischen Fähigkeiten auf- und auszubauen. Ob es Trampolin hüpfen ist, balancieren, klettern, schaukeln, mit dem Bobby-Car fahren oder sich einfach nur den Hang runterrollen zu lassen.

All diese Möglichkeiten lassen das Kind sehr schnell motorisch reifen und bringen es dazu, sich viele neue Freiräume im Spiel zu verschaffen. Auch hier profitieren die Kleinen sehr stark von den Großen. Sie trauen sich und sind mutig, denn die anderen machen das ja auch. Alle zusammen unterstützen sich in ihrer jeweiligen und eigenen Entwicklung. Das ist toll zu betrachten und zu erleben.

Uns liegt es besonders am Herzen, dass sich die Kinder in der Zeit in der sie durch uns betreut werden wohlfühlen, sich geborgen fühlen. Wir respektieren Nähe und Distanz eines jeden Kindes und nehmen uns für Situationen wie dem Essen, Wickeln und An- und Umziehen Zeit. Hier gibt es keine Eile und keinen Zeitdruck.

Es gibt vielfältige Möglichkeiten die Kinder in ihrer Wahrnehmung zu fördern und ihnen zahlreiche Sinneserfahrungen zu Teil werden zu lassen. Bei uns darf jedes Kind für den Anfang mit den Fingern essen, wir malen viel mit Fingerfarben, matschen im Dreck, riechen an Obst oder Blumen und Hören auch einfach mal in die Stille eines Waldes. Hier bietet unsere Tagespflege den Kindern ganz viele Möglichkeiten ihre Sinne zu nutzen und sie auszubauen.

So lernen die Kleinen sehr schnell über sich und ihren Körper, können Dinge zuordnen und sammeln Erfahrungen mit sich selbst. Wir haben ausgewählte Materialien, die den Kindern immer zur freien Verfügung stehen und mit denen sie sich auch kreativ beschäftigen können.

Musik ist ein toller Bildungsbereich, der die Kinder fasziniert. Klänge, Geräusche, Melodien zu erzeugen ist für die „Kleinen“ etwas geheimnisvolles. Wenn Kinder feststellen, dass sie gerade ein Geräusch erzeugt haben, freuen sie sich und wiederholen es in der Regel. Bei uns stehen den Kindern viele Musikinstrumente zur Verfügung mit denen sie experimentieren und sich nach ihrer eigenen Phantasie beschäftigen können. Gemeinsames Singen fördert die Sprache, aber auch das Gehirn und die Wahrnehmung. Dabei wird der auditive Sinn gefördert. Desweiteren haben wir viele CD’s die uns durch den Jahreskreis begleiten und den Kindern die Vielfalt der Musik näher bringt.

Die mathematische Bildung begegnet uns in vielen Alltagssituationen. In unserer Tagespflegestelle bieten sich viele Möglichkeiten, dass auch die Kleinsten schon mathematische Begegnungen erleben.

So haben wir Steckspiele, bei denen man Formen erkennen und zuordnen muss, mit denen man Bilder legen kann, dass „Hämmerschen-Spiel“, den Holzregenbogen, Bauklötze und noch ganz viele andere Dinge. Ebenso sind das Umschütten und Experimentieren mit Mengen und Flüssigkeiten bei den Kleinen sehr beliebt.

Sand einfüllen und umfüllen, eingefärbtes Wasser von einem Behältnis ins nächste gießen und füllen was schwerer ist, ein Stein oder eine Feder. Auch unsere Zeit ist für die Kinder eine erste Begegnung mit der großen Welt der Mathematik. Was ist morgen? Wann war gestern? Für Kinder im U3 Bereich ist alles gestern, was nicht heute oder morgen ist. Sie bekommen durch uns eine erste Vorstellung von Zeit und lernen Stück für Stück mehr, was Zeit eigentlich ist. Das ist ein toller Bereich, den man mit den Kindern sehr aktiv und auch kreativ erarbeiten und erschließen kann.

Für uns persönlich ist der Glaube sehr wichtig und hat uns schon durch viele Situationen in unserem Leben getragen. Die Vielfalt der Religionen begegnet uns immer wieder und die Kinder haben sehr früh ganz viele Fragen und wollen diese auch beantwortet haben. Auch im Jahreskreis beispielsweise das Weihnachtsfest oder St. Martin, was heute oftmals Lichterfest heißt, wirft ganz oft viele Fragen bei den Kindern auf. Sie sind neugierig, wollen das mit dem „Jesuskind“ verstehen, entwickeln Ideen und hinterfragen unermüdlich. Der Glaube steht in unserer Tagespflege nicht im Vordergrund aber er ist ein Teil von uns allen und somit auch in unserer Tagespflege. Wir lesen Bücher über die religiösen Feste und thematisieren diese altersentsprechend. Ab und zu gehen wir, wenn wir auf dem Markt sind in unsere Laurentiuskirche und machen eine Kerze an oder schauen uns in der Adventszeit die Krippe an. Auch die Ostergeschichte kann man mit den Kindern wunderbar thematisieren. Schlussendlich sind wir der Meinung, dass es wichtig ist, den Kindern zu vermitteln, dass egal an wen man glaubt, wir alle gleich sind und das Religion uns alle miteinander verbindet.

In unserer Tagespflegestelle haben wir einen großen Garten, der uns im Sommer zahlreiche Beeren ernten lässt, im Herbst Nüsse und Kastanien. Unser Ziel ist es den Kindern zu vermitteln, dass wir, unsere Tier- und Pflanzenwelt etwas ganz Besonderes sind, der man mit Achtung und Respekt begegnen muss. Wir haben Schafe und eine Kaninchenzucht. Die Kinder und wir bestaunen, wenn ein Leben beginnt und verfolgen jeden Tag die Entwicklung der kleinen Kaninchenbabys bis sie so groß sind, dass sie in ein neues Zuhause ziehen dürfen. Die Kinder haben Freude daran sich um die Tiere zu kümmern, sie gemeinsam zu füttern, zu schauen das es ihnen gut geht oder auch zu trauern, wenn mal eins sterben muss. Die Natur zieht jedes Kind in seinen Bann. Es ist toll zu sehen, wie sich die Kleinen über eine Ameise freuen können und sie minutenlang beobachten oder wie gespannt sie der Geburt eines kleinen Kälbchens zusehen.

Sie sind neugierig und entdecken immer wieder Insekten, Pflanzen, Bäume und lieben es die Beeren von den Sträuchern zu pflücken und zu essen. Im Sommer sähen wir Kräuter und schauen wie sich z.B. das Schnittlauch entwickelt. Es ist toll etwas Eigenes zu pflanzen und zu sehen, wie es groß wird. So lernen die Kinder auch Verantwortung zu tragen, denn eine Pflanze braucht Wasser, Licht und ganz viel Liebe.

Pädagogische Arbeit

Bei uns gibt es einige Regeln, die den Kindern im Alltag Sicherheit und Orientierung geben. Diese Regeln sind immer gleich und gelten auch für alle gleich. Tägliche Rituale, wie z.B. ein Tischspruch beim Essen, dem Händewaschen vor dem Essen und festen Sitzplätzen am Tisch geben den Kindern Halt und sind ihnen eine Hilfe bei der eigenen Orientierung in Alltag. Bei manchen Kindern ist es das Mittagessen, nach dem Mama und Papa das Kind holen kommen, bei einem anderen Kind das Freispiel nach dem Mittagsschlaf. Aber durch einen geregelten und geordneten Alltag geben wir den Kindern die Möglichkeit sich auch zeitlich im Alltag zu orientieren und zurecht zu finden. Wichtig ist es auch für die Kinder die eingeführten Regeln konsequent durchzusetzen, damit ein angenehmes Zusammenleben zu gewährleisten ist und den Kindern Sicherheit und Gleichberechtigung vermittelt wird.

Denn Kinder vergleichen immer mit anderen Kindern und spiegeln ihr Verhalten mit dem anderer Kinder, sodass es wichtig ist, den Kindern gegenüber transparent und kalkulierbar zu sein. Dies ist mir im Übrigen auch im Zusammenleben mit meinen eigenen Kindern sehr wichtig. (Andrea Flothen) Auch hier ist kein Kind anders gestellt als das andere.

Brauchtumsfeste werden bei uns dem Jahreskreis entsprechend thematisiert und mit Kreativangeboten, Geschichten und „kleinen Feiern“ aufgegriffen und an die Kinder herangeführt. In unserer Region ist natürlich Karneval auch ein Thema und wir besuchen z.B. die Karnevalsfeier in der Schule meiner Kinder oder das Lichterfest im Kindergarten meines anderen Kindes. Ebenso feiern wir Geburtstage, das Osterfest, Weihnachten und natürlich auch persönliche einmalige Feste.

Die Eingewöhnungszeit ist eine besondere Zeit. Auf der Grundlage einer „gut“ gelungenen Eingewöhnung entsteht die Bindung zwischen uns und unseren Tageskindern. Diese Zeit ist für beide Seiten eine sehr intensive und teils auch anstrengende Zeit. Man lernt sich kennen, findet Vertrauen, lernt sich zu verstehen und auch die Eltern bauen in dieser Zeit Vertrauen und Zutrauen auf. Um den Kindern und ihren Eltern die Eingewöhnung und vor allem auch das „Loslassen“ etwas vertrauter zu machen, fängt bei uns die Eingewöhnung teils schon Monate vorher an, in dem die Kinder und Eltern morgens einfach mal zum Frühstück kommen und einen Moment verweilen. Dies muss nicht wöchentlich sein, aber hin und wieder, vielleicht einmal im Monat. So kann das Kind sich schon mal an die Umgebung gewöhnen und die bestehende Gruppe kennenlernen. Die Eltern bekommen in dieser Zeit auch einen deutlicheren Einblick in unsere Arbeit und können Abläufe in unserem Alltag besser nachvollziehen. Dann, wenn die eigentliche Eingewöhnung beginnt, überlegen wir mit den Eltern gemeinsam, welche Situation für das jeweilige Kind den besten Einstieg ermöglicht. Für das eine Kind ist es das gemeinsame Frühstück und für das andere das Freispiel. Auch überlegen wir vorher, wer mit dem Kind die Eingewöhnungszeit verbringt und welches Abschiedsritual jeden Morgen von dem betreffenden Elternteil durchgeführt wird. Unserer Auffassung nach, ist es wichtig, dass gerade in der Eingewöhnungszeit eine Kontinuität sowohl in der Person als auch in der Verabschiedung besteht, damit das Kind den Ablauf nachvollziehen und einschätzen kann. Im besten Fall sind das Mutter oder Vater, aber nach Absprache können das auch z.B. die Großeltern übernehmen. So gibt man ihm Orientierung. Später, wenn das Kind angekommen ist, kann man das doch recht starre System lockern. Am ersten „großen Tag“ kommt die Bezugsperson mit dem Kind zur vereinbarten Zeit und bleibt die ersten drei Tage in Folge für ungefähr eine Stunde bei uns in der Gruppe. Am Vierten Tag ist dann meist schon der erste Trennungsversuch für ein paar Minuten. Hierbei verabschiedet sich die Bezugsperson bei dem Kind und verlässt die Tagespflege. Es ist uns wichtig, dass wir das Kind übergeben bekommen, also vom Arm der Bezugsperson in den Arm der Tagespflegeperson und das das Kind deutlich wahrnimmt, dass Mama oder Papa jetzt weg gehen. Von nun an schauen wir täglich, wie es dem Kind mit den Trennungssituationen ergeht und überlegen wie wir den Zeitrahmen weiter gestalten. Auch wenn es meist nicht notwendig ist, ist es jedoch wichtig sich für die Eingewöhnung 4-6 Wochen einzuplanen, damit wir nicht plötzlich „Zeitdruck“ haben. Die Dauer der Eingewöhnung ist sehr unterschiedlich und oftmals sind die Eltern erstaunt wie gut das Kind diese Situation meistert und tun sich mit der Trennung viel schwerer als wie anfangs befürchtet das Kind. Die eigentliche Botschaft der Eingewöhnung für das Kind ist „Mama oder Papa bringen mich hier hin und holen mich wieder ab und ich werde eine gute Zeit hier haben und ganz viel Freude“. Wenn es diesen Gedanken emotional umsetzen kann, dann ist die Eingewöhnung gelungen und eine tolle gemeinsame Zeit wartet auf uns alle.

Durch das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) sind auch wir Tagespflegepersonen aufgefordert, die Lernschritte bzw. Lernerfolge unserer Tageskinder zu beobachten und zu dokumentieren. Es geht nicht darum eventuelle, noch vorhandene Defizite herauszustellen, sondern vielmehr, erreichte Meilensteine der frühkindlichen Entwicklung zu erkennen, festzuhalten und zu dokumentieren. Basierend darauf führen wir halbjährlich mit den Eltern ein Elterngespräch um gemeinsam mit ihnen die Entwicklung ihres Kindes zu besprechen. Wir arbeiten mit Portfolios und halten hiermit Meilensteine der Entwicklung eines jeden Tageskindes fest. Die sprachliche Entwicklung dokumentieren wir mit den BaSik-Beurteilungsbögen für U3 Kinder. Dies gibt uns auch noch mal die Möglichkeit genauer zu schauen, wo noch zu fördernde Bereiche und wo Stärken im Spracherwerb sind. Jedes Kind erhält bei uns einen Ordner, in dem über die gesamte Zeit der Betreuung durch uns Bilder, Gebasteltes und „Kreatives“ gesammelt wird. Dies ist beim Verlassen meiner Tagespflege immer eine schöne und reiche Sammlung an Kunstwerken.

Als kleines „Weihnachtsgeschenk“ gibt es für alle Eltern ein Fotobuch des letzten Jahres. Dies dient nicht als Dokumentation, sondern lediglich als gesammelte Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit.

Malen&Matschen
Essen

Zusammenarbeit mit den Eltern

Ein reger, offener und ehrlicher Austausch zwischen uns als Tagespflegeperson und den Eltern ist die Basis für eine gute Zusammenarbeit. Wir haben jederzeit ein offenes Ohr, sind offen für Kritik und versprechen auch uns diese zu Herzen zu nehmen. Da ich für die Kinder als Tagespflegeperson auch eine Vertrauensperson bin, ist unsere Bitte an die Eltern, über Probleme innerhalb der Familie mit uns zu sprechen. Nur so können wir gewährleisten, uns in allen Aspekten um das Wohl der Kinder zu kümmern. Es gibt viele Situationen, mit denen die Kinder „Probleme“ haben, von denen sie nicht wissen, was sie bedeuten.  Als Beispiel eine Situation aus unserer eigenen Familie. „Meine Mutter ist eine enge Bezugsperson für meine Kinder und erkrankte 2016 an Brustkrebs. Die Kinder schnappten aus Gesprächen der Erwachsenen so viel auf und bekamen kein richtiges Bild von der Situation. Sie konnten es nicht einschätzen, es kamen Ängste auf, mit denen sie nicht umzugehen wussten. Eine Situation in der ich und meine Familie selber aus der Sorge heraus gar nicht mitbekommen haben, wie sehr die Kinder sich gesorgt haben.“ Manchmal kann ein Außenstehender da unterstützend sein und sich die Zeit und Ruhe nehmen, mit dem Kind das Thema zu besprechen, ohne emotional beteiligt zu sein.

Denn Kinder vergleichen immer mit anderen Kindern und spiegeln ihr Verhalten mit dem anderer Kinder, sodass es wichtig ist, den Kindern gegenüber transparent und kalkulierbar zu sein. Dies ist mir im Übrigen auch im Zusammenleben mit meinen eigenen Kindern sehr wichtig. (Andrea Flothen) Auch hier ist kein Kind anders gestellt als das andere.

Brauchtumsfeste werden bei uns dem Jahreskreis entsprechend thematisiert und mit Kreativangeboten, Geschichten und „kleinen Feiern“ aufgegriffen und an die Kinder herangeführt. In unserer Region ist natürlich Karneval auch ein Thema und wir besuchen z.B. die Karnevalsfeier in der Schule meiner Kinder oder das Lichterfest im Kindergarten meines anderen Kindes. Ebenso feiern wir Geburtstage, das Osterfest, Weihnachten und natürlich auch persönliche einmalige Feste.

Wir werden zu keiner Zeit ein Problem bewerten. Bei uns steht ausschließlich das Wohl eines jeden einzelnen Kindes und dessen Familie im Vordergrund. Es gibt bei uns in jeder Bring- und Abholsituation die Möglichkeit und auch die Bitte für ein „Tür und Angelgespräch“. Dieses ist besonders wichtig als täglich Übergabe und hilft uns das Kind an diesem Tag besser einschätzen zu können. Außerdem gibt es immer die Möglichkeit ein Gespräch in Ruhe, ohne die Anwesenheit von Tageskindern nach der Betreuungszeit zu führen, sowohl persönlich als auch telefonisch.

Ernährung und Pflege

Bei uns gibt es jeden Morgen ein gemeinsames Frühstück. Wir bieten immer wechselndes Brot an. Als Belag stehen Wurst aus unserer Dorfmetzgerei, Marmeladen, Frischkäse, Käse, Rohkost und Butter zur Verfügung. Gerne gibt es auch mal ein Ei zum Frühstück.  Zu trinken gibt es hauptsächlich Wasser oder aber ungesüßten Tee. Das Mittagessen bereiten wir jeden Tag frisch zu. Die Zutaten kaufen wir frisch ein und einiges holen wir auch gemeinsam auf dem Wochenmarkt. Es gibt nicht jeden Tag einen Nachtisch, aber wenn es einen gibt, ist es z.B. ein selbstgemachter Erdbeerquark oder auch mal ein Eis. Wir sind grundsätzlich kein Freund davon „Süßes“ komplett zu verbannen und teilen die Einstellung, dass alles in Maßen dazu beiträgt, dass Kinder keinen allzu „süßen Zahn“ entwickeln, anders als bei Kindern, die nie etwas Süßes zu sich nehmen dürfen. Aber auch in diesem Punkt orientieren wir uns an den Wünschen der Eltern und versuche diese umzusetzen.

Gemeinsam nehmen wir das Mittagessen zwischen 12.30 Uhr und 13.00 Uhr ein.  Wichtig ist es uns, dass alle Kinder gemeinsam am Essenstisch sitzen, nachdem sie vorher ihre Hände gewaschen haben. Aus dem Gemeinschaftsgefühl heraus haben wir uns bewusst für einen großen Esstisch mit Trip Trap Hochstühlen entschieden, damit wir alle gemeinsam und bequem am Tisch sitzen können.  Die gemeinsame Mahlzeit dient zum Austausch mit den Kindern und ist immer ein Treffpunkt, wo alle zeitgleich zusammenkommen. In diesen Situationen überlegen wir was wir an diesem Tag oder dieser Woche machen. Hier versuchen wir die Kinder schon früh mit einzubeziehen und sie bei Vorschlägen, Wünschen und Entscheidungen partizipieren zu lassen. So lernen sie schon sehr früh, sich eine Meinung zu bilden und diese auch zu vertreten und aber auch, das demokratisch entschieden und „Dinge“ diskutiert werden.

Leider wird jedes Kind mal krank. Sollte ein Kind in der bei uns anwesenden Zeit krank werden, kontaktieren wir die Eltern und dann überlegen wir gemeinsam, wie wir mit dieser Situation umgehen. Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass kranke Kinder die Liebe und Nähe der Eltern oder anderer Bezugspersonen benötigen, so dass es abgesehen von der Gefahr andere Kinder anzustecken immer wichtig ist, wenn ein Kind einfach mehr Zeit und Fürsorge für sich alleine genießen darf. Grundsätzlich gilt die Regel, dass aufgrund der Ansteckungsgefahr nach Magen-Darm-Erkrankungen sowie bei fieberhaften Infekten die Kinder 48 Stunden symptomfrei sein müssen, bevor sie wieder von uns betreut werden. Gerade bei den Kleinen verbreiten sich solche unschönen Infekte sehr schnell, da noch alles in den Mund genommen wird und sie einfach noch in der Phase sind, Ihr Immunsystem aufzubauen. In diesem Punkt sind wir auf die Mitarbeit und das Verständnis von allen Eltern angewiesen und appellieren da an jeden Einzelnen.

Kinder haben unterschiedliche Bedürfnisse, wenn es ums Ruhen geht. Damit die Kinder sich ausruhen können, bieten wir ihnen einen Schlafraum an, in dem jedes Kind sein eigenes „Tippi“ hat und dort ruhen und schlafen kann. Aber auch im Anbau des Gruppenraumes stehen den Kindern Sitzsäcke zur Verfügung, in denen sie sich zurückziehen und ggf. auch schlafen können. Gern können die Kinder dazu auch etwas Musik hören oder sich einfach nur mit ihrem „Kuscheltier“ einkuscheln. Seit einigen Jahren hat es sich bei uns etabliert, dass die Kinder sehr gern bei Wind und Wetter draußen im Kinderwagen schlafen. Auch die Eltern nehmen dieses Angebot sehr gern an. Es hat sich gezeigt, dass die Kinder seit dieser Zeit deutlich weniger krank sind und ein deutlich gesteigertes Immunsystem haben. Für die kalte Jahreszeit haben wir Fußsäcke die mit vorgewärmten Traubenkernkissen ausgestattet werden.

Wann ein Kind trocken wird, ist sehr unterschiedlich und ist ebenso ein großer Entwicklungsschritt bei jedem einzelnen Kind. Zeitlich gibt es eine große Spanne, in der Kinder anfangen trocken zu werden. Anfangs fängt das Kind an, sich zu melden, wenn es Pipi in die Windel gemacht hat.

Es teilt sich mit und macht uns darauf aufmerksam, dass es merkt, was es macht. Ob verbal oder nonverbal. Natürlich erst wenn es passiert ist. Mit jedem weiteren Tag und jeder weiteren Woche baut es sein Empfinden und seine eigene Wahrnehmung weiter aus. An diesem Punkt ist es für uns und die Eltern Zeit genauer hin zu schauen und in Kooperation zu überlegen, wie wir das Kind unterstützen können, diesen Meilenstein seiner Entwicklung zu bewältigen. Auch hier schauen wir bei jedem Kind individuell was es braucht und tauschen uns zeitnah und regelmäßig mit den Eltern aus. Wichtig ist es hierbei,  keinen Druck auszuüben und Erfolge positiv zu bestärken.

Schlafbereich
Essen

Kooperationsmöglichkeiten

Durch meine nunmehr 11-jährige Berufserfahrung und meine eigenen Kinder kann ich auf einen zunehmend wachsenden und sich erweiternden Erfahrungsschatz zurückgreifen. Ich bin durch zahlreiche Fort- und Weiterbildungen mit anderen Tagespflegepersonen vernetzt und kann mir jederzeit Hilfe oder eine zweite Meinung einholen. Auch unsere Fachberatung des Jugendamtes ist stets eine hilfreiche und engagierte Anlaufstelle sowohl für uns Tagespflegepersonen als auch für die Eltern. Das Jugendamt bietet für uns auch regelmäßige Netzwerktreffen an, die auch noch mal einen Austausch und eine Reflexion der eigenen Wahrnehmung und der weiteren Vorgehensweise möglich machen. Auch meine eigenen Kinderärzte haben immer ein offenes Ohr bei Fragen oder unklaren Situationen. Gern kann ich auch bei Bedarf an Frühförderzentren, Logopäden, Physiotherapeuten etc. verweisen bzw. einen Kontakt herstellen.

Der Abschied

Wenn ein Kind die Tagespflege verlassen muss, sei es durch den anstehenden Besuch des Kindergartens oder vielleicht auch durch Umzug, ist dies immer ein einschneidendes Ereignis für ein Kind. Es spürt, es kommt etwas neues, an einem anderen Ort, mit anderen Kindern und Erwachsenen. Jedes Kind nimmt diese Veränderung unterschiedlich auf und verarbeitet sie auch anders.

Wichtig ist es, dem Kind die Veränderung positiv zu vermitteln und somit evtl. Ängste oder Sorgen nicht zu befeuern. Wenn Kinder besorgt über die anstehende Veränderung sprechen , sehen wir es als unsere Aufgabe an, uns die Zeit zu nehmen, mit dem Kind über die Sorgen zu sprechen und zu schauen, ob und wie wir unterstützend tätig sein können. Auch hier ist ein reger Austausch mit den Eltern wichtig um gleich zu kommunizieren. Auch das gibt dem Kind Vertrauen und Sicherheit. Jedes ehemalige Kind ist bei uns immer herzlich willkommen und kann uns gerne jederzeit besuchen kommen. Auch über die Zeit bei uns hinaus sind wir gerne ein Ansprechpartner für die Familie und stehen gerne in schwierigen Situationen zur Verfügung.